Unser Angebot einer schnellen und gründlichen Bearbeitung von Texten bis zur Publikationsreife richtet sich an Autoren und Verlage, die – aus welchen Gründen auch immer – dafür die erforderliche Zeit oder Sorgfalt nicht aufbringen können. Die Arbeiten am Text und deren Kalkulation richten sich sowohl nach objektiven Erfordernissen als auch nach den speziellen Wünschen der Autoren. Ein verbindliches Angebot kann erst nach Sichtung des zugesandten Skripts erfolgen, denn Art und Güte der Texte sind denkbar verschieden. Entsprechend unterschiedlich ist auch der Aufwand, den ein Text für seine Be- oder Überarbeitung benötigt. Den Erfahrungen nach lassen sich die uns erteilten Aufträge grob in vier Kategorien einteilen, die wir wie folgt kalkulieren:
Richtpreise per 1000 Zeichen (inkl. USt.)
Die Zeichenmenge wird im Menü Ihres Textprogramms angezeigt unter „Wörter zählen“.
- Korrektorat: ab 1,80 € (Orthografie, Grammatik, Interpunktion)
- Prosalektorat: ab 2,30 € (wie Korrektorat, zzgl. Prüfung von Logik, Lexik, Stilistik)
- Wissenschaftslektorat: ab 2,80 € (wie Prosalektorat, zzgl. Tiefenprüfung von Gliederung, Argumentation, Anmerkungsapparat usw.)
- Konzeption und Abfassung von Texten: richtet sich nach Art und Umfang der Textsorte. Erfragen Sie hierzu bitte unser Angebot.
Aufeinander aufbauend lassen sich unseren Erfahrungen nach folgende Schwerpunkte der Be- bzw. Überarbeitung von Texten bestimmen:
Korrektorat: Zu den primären Erfordernissen zählen die formalen Regeln, denen ein publizierter Text genügen sollte: vollständige Sätze in korrekter Grammatik und Interpunktion sowie den Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung entsprechend verfasst. Durch solch ein Korrektorat wird also das formale Minimum gewährleistet. Es eignet sich z. B. für eilige Autoren, denen gelegentlich Flüchtigkeitsfehler unterlaufen, die sich ansonsten in Satzbau, Zeitformen, Logik und Ausdruck aber sicher fühlen. Das Korrektorat wird nach Aufwand – der vorab ermittelten Fehlerquote – kalkuliert und beläuft sich auf mind. 1,80 € per 1000 Zeichen.
Lektorat: Oft genug jedoch ist ein Text den Rechtschreibregeln nach zwar akkurat verfasst, insgesamt aber schlecht lesbar, bisweilen sogar unverständlich, wofür es mehrere Gründe gibt, die bis heute und auch in absehbarer Zukunft keinem automatischen Korrekturprogramm beigebracht werden können. Solche Mängel betreffen die ineinander übergehenden Ebenen der Syntax, Logik, Lexik und Stilistik, denen durch ein Prosalektorat ab 2,30 € bzw. ein Wissenschaftslektorat ab 2,80 € per 1000 Zeichen abgeholfen werden kann und in denen der Preis für das Korrektorat selbstverständlich inbegriffen ist. Die genannten vier Ebenen sollen hier einzeln und in ihrem Zusammenhang mit Bezug auf die Aufgaben des Lektors kurz erläutert werden.
Funktion des Lektors: Wenn der Autor sich entschließt, sein Skript aus der Hand zu geben, übernimmt der Lektor die aktive Rolle des ersten Lesers. Er handelt sowohl im Interesse des Autors als auch im Interesse aller späteren Leser. Im Zuge der Beratung des Autors und der Bearbeitung seines Textes operiert der Lektor über die Orthografie hinausgehend auf den vier genannten Ebenen gleichzeitig, weshalb diese Prozedur auch einige Erfahrung, Sorgfalt und Zeit beansprucht:
Syntax: Wenn sich der Autor beim Formulieren zu einer möglichst genauen Beschreibung vortastet, geraten ihm die Sätze mitunter zu lang bzw. kompliziert oder holpernd. Auch die häufige Wiederkehr eines bestimmten Satzbaus kann gestanzt und dadurch ermüdend wirken. Die Arbeit des Lektors an der Syntax besteht faktisch darin, diese nicht spürbar werden zu lassen, damit sich der Leser ohne grammatische Irritationen auf den Gang der Handlung oder Argumentation, der Dialoge, Gedanken und Schlussfolgerungen konzentrieren kann. Das bedeutet nicht, dass der Text dadurch bis zur Gleichförmigkeit geglättet wird, denn selbstverständlich kann ihm durch Wechsel und Variation der Satzlängen und -konstruktionen auch zu mehr Lebendigkeit, Rhythmus, Überraschungen und Pointen verholfen werden. In dieser Hinsicht ist der Satzbau ebenso ein sprachliches Gestaltungsmittel wie Ausdruck und Stil (s. u.).
Logik: Sätze können zwar syntaktisch korrekt sein, logisch aber in ihren Aussagen einander widersprechen, und zwar sowohl in einem einzigen Satz, als auch satzübergreifend. Hier muss der Lektor oft über mehrere Seiten und Kapitel hinweg auf Widerspruchsfreiheit, korrekte Beweisführung, Bezugnahme und Konsistenz der Argumente achten bzw. diese herstellen. Wird in mehreren Formulierungen hintereinander mehrmals dasselbe ausgedrückt, ohne dass der Sachverhalt dadurch deutlicher wird, sollte der Lektor solche Redundanzen und Tautologien streichen oder prägnant kürzen. Im Gegensatz dazu muss er aber auch Passagen, die stillschweigend vorausgesetzte Prämissen und Implikationen enthalten, deutlicher ausformulieren, damit der Leser den Gedankengang nachvollziehen kann.
Während über Orthografie und Interpunktion hinaus auch die Arbeit an Syntax und Logik noch den „harten Boden“ der Sprache betrifft, also die korrekte Anwendung ihrer Regeln unter der Maßgabe bestmöglicher Verständigung, gehört die Arbeit an Lexik und Stilistik eher zu den „weichen“ Zugaben, die das rhetorische Niveau eines Textes noch heben können, insofern sein Wortschatz angereichert, er insgesamt flüssiger lesbar und dennoch abwechslungsreich und pointiert formuliert wird.
Lexik: In Sachbüchern und Wissenschaftstexten aber auch in der Belletristik tauchen bei mitunter geringem Wortschatz zusätzlich noch sich wiederholende Formulierungen, Phrasen und Begriffe auf, die durchaus stärker variiert werden können, denn die Erhaltung der Aufmerksamkeit des Lesers hängt auch sehr von der Verwendung von alternativen Formulierungen und Synonymen ab. So, wie der Rundgang um eine Plastik dem Betrachter immer neue und überraschende Blickwinkel erschließt, vermag es auch die Sprache, einen bestimmten Gegenstand unter verschiedenen Aspekten in jeweils andere Worte mit einer spezifischen Differenz zu fassen, die ein neues Verständnis ermöglicht. Insofern berührt die Anreicherung der Lexik bereits die …
Stilistik: Durch die Arbeit an Stil und Ausdruck erhält der Text seinen Feinschliff, weshalb sie auch die größte Sensibilität erfordert, denn meist schreiben Autoren ja mit einer ungefähren Genre- und Stilvorstellung im Kopf. Hier sollte der Lektor die Erfahrung und mimetische Fähigkeit mitbringen, den Stilwillen des Autors nach Kräften zu unterstützen. Mitunter kann er dem Text manche Peinlichkeit ersparen, wenn es z. B. um die Vermeidung von Stilblüten, von unpassenden Sprich- und Fremdwörtern oder psychologisch unwahrscheinlichen Handlungen bzw. Dialogsätzen geht. In Sach- und Lehrbüchern sowie wissenschaftlichen Texten kommt es v. a. auf Verständlichkeit und Präzision im Ausdruck an. So sollten allzu lange Sätze mit mehreren Parenthesen besser in kurze prägnante Sätze aufgelöst werden (was immer geht) und auf jeden Fall der weit verbreitete Nominalstil, also die Aneinanderreihung von Substantiven in Genitivphrasen vermieden werden. Die Arbeit des Lektors an der Stilistik lässt sich kaum in einem Leitfaden notieren, da sie sowohl auf den Stilwillen des Autors als auch auf den Kontext seiner Sätze bezogen werden muss. Der gewünschte Ausdruck, zu dem der Lektor dann beitragen kann, ist demzufolge von Buch zu Buch und in dialoghaltigen Romanen oder Drehbüchern oft auch von Person zu Person ein anderer.
Transparenz des Lektorats: Zur Inspiration durch den Text des Autors treten in diesem viergliedrigen Arbeitsprozess also auch die Erfahrung und Intuition des Lektors, der in einer Art mimetischer Operation die Absichten des Autors erkennt und unterstützt. Ob er mit seinen Vorschlägen richtig liegt, entscheidet in letzter Instanz selbstverständlich der Autor, denn alle Änderungen am Text werden durch Markierung für ihn kenntlich gemacht, kommentiert und somit nachvollziehbar begründet. Es bleibt also völlig dem Autor überlassen, die vorgeschlagenen Formulierungen anzunehmen, sie mit dem Lektor zu diskutieren oder zu verwerfen. In jedem Fall erhält er durch das Lektorat die erste, produktivste und oft auch profundeste Kritik seines Textes, noch bevor er publiziert wird, was letztlich eine sprachliche Wertsteigerung darstellt, für die uns sämtliche Autoren bisher stets dankbar waren.